MBL-Blog

Erfolgreiche Kommunikation in allen Lebensbereichen: Achtsamkeit und gewaltfreie Kommunikation im Fokus

In einem von 7Mind erschienen Beitrag zu diesem Thema werden viele Facetten der Kommunikation in unserem täglichen Leben beleuchtet. Sei es in der Familie, im Sport, im Ehrenamt oder im beruflichen Umfeld. Wir übernehmen alle in gewisser Weise eine Führungsfunktion. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, spielt dabei eine entscheidende Rolle, besonders in schwierigen Situationen. Autoritäres Verhalten muss gelegentlich mal sein und mag kurzfristig Wirkung zeigen, doch langfristig ist eine erfolgreiche Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. 

Achtsamkeit als Weg zur gemeinsamen Lösung 

Unabhängig davon, ob wir eine Familie leiten, ein Unternehmen führen oder Teams organisieren, sind Konflikte unvermeidlich. Doch wie gehen wir damit um? Die Antwort liegt in der Achtsamkeit – einem Instrument, das uns hilft, uns für andere zu öffnen, starke Bindungen zu knüpfen und Probleme konstruktiv zu lösen. 

In schwierigen Situationen ist es wichtig: 

  1. Achtsam Zuhören: Die andere Person ausreden lassen, aktiv hinhören und Ablenkungen wie das Smartphone beiseitelegen. 
  2. Einfühlen: Augenkontakt halten, Empathie zeigen und sich in die Perspektive der anderen Person versetzen. 
  3. Raum schaffen zwischen Reiz und Reaktion: Ein bis zwei tiefe Atemzüge nehmen, bevor man auf Gesagtes reagiert. 
  4. Gedankenkarussell stoppen: Eigene Interpretationen erkennen und sachliche Perspektive bewahren. 
  5. Innere und äußere Impulse einordnen: Gemeinsam Lösungen erarbeiten, das eigene Verhalten reflektieren und ein gemeinsames Ziel definieren. 

Achtsamkeitstraining und Meditation fördern nicht nur die Kontrolle über emotionale Prozesse, sondern schärfen auch die Sensibilität für die eigenen Bedürfnisse und die der anderen – eine Schlüsselkompetenz nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext. 

Gewaltfreie Kommunikation als Grundlage für gemeinsame Lösungen

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Dr. Marshall B. Rosenberg ist eine bewährte Methode, um bei Meinungsverschiedenheiten schneller zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen. Die GFK basiert auf Klarheit, Empathie und dem Aufbau starker zwischenmenschlicher Beziehungen. 

In vier Schritten zur richtigen Balance zwischen konstruktiver Kritik und Zuhören: 

  1. Beobachtungen äußern und Fakten liefern: Anstatt zu bewerten, klare Beobachtungen mitteilen. 
  2. Gefühle aussprechen statt Schuldzuweisungen: Offen über eigene Emotionen sprechen, ohne die andere Person zu beschuldigen. 
  3. Bedürfnisse erläutern, statt starre Positionen einzunehmen: Offenlegen, welche Bedürfnisse wichtig sind, ohne dabei personalisiert zu agieren. 
  4. Bitten formulieren statt Forderungen: Kooperative Bitten um gemeinsame Lösungen aussprechen.  

GFK-Training ermöglicht die Entspannung von konfliktgeladenen Situationen und fördert eine positive Unternehmenskultur. Eine Studie des “Institute for Mindful Leadership” hat zudem gezeigt, dass Mitarbeiter von achtsamen Führungskräften nicht nur zufriedener, sondern auch kreativer sind. 

Insgesamt lässt sich festhalten, dass erfolgreiche Kommunikation nicht nur das Betriebsklima verbessert, sondern auch auf das gemeinsame Ergebnis einzahlt. Die positiven Wirkungen von Achtsamkeit und Gewaltfreier Kommunikation lassen sich auf alle Formen des Führens bis hin zur Lebensführung ausdehnen.  

Du möchtest gerne mehr zu diesem Thema wissen und achtsamer in deiner Kommunikation sein? Dann schreibe uns gerne eine Mail an die team@mindful-business-life.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage. 

Unerträgliche Stille  

Neulich sah ich einen Film. Die Protagonistin aus der Großstadt landete in einem Häuschen auf dem Lande für ein paar Wochen. Nacht für Nacht machte sie das Radio an, aus dem nur ein Rauschen kam. Die Stille, lediglich unterbrochen durch ein paar neue Geräusche wie Rascheln der Blätter durch den Wind oder einem Waschbären, der im Garten nach Nahrung suchte, konnte sie nicht ertragen.  

So wie ihr geht es vielen. Eigentlich sollte die Stille der Normalzustand sein, uns Wohlstandsmenschen begleitet jedoch ein ständiger Geräuschpegel. Das Schlimme daran: Immer weniger Menschen bemerken dies, weil sie sich an den unterschwelligen Lärm und damit an den Stress gewöhnt haben. Das ist für uns gefährlich, denn Lärm begünstigt Burn-out und weitere stressbedingte psychische und physische Erkrankungen. Denn durch Dauer-Lärm schüttet dein Körper die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Laut der Welt-Gesundheitsorganisation WHO gehört Lärm zu den größten Gesundheitsgefahren unserer Zivilisation. 

Ruhepausen einlegen 

Was also tun? Bewusst die Stille suchen, durch Yoga alleine – ohne App oder im Kurs – nur mit dir, Meditationen, Spaziergänge im Wald oder in den Bergen, abseits großer Ströme. Ich zum Beispiel nehme mir ganz bewusst Ruhepausen, in denen ich keinerlei Ablenkung zulasse. Auf dem Bild ist gefühlt der millionste Sonnenuntergang zu sehen, den ich ganz still beobachtet habe. Ich brauche keine applausklatschende Partypeople dazu oder Musik, das Naturschauspiel als solches fasziniert mich immer wieder. Ich kann gut Dinge mit mir alleine unternehmen, so schätze ich es, wenn ich beim Laufen keine Musik höre, sondern meinen Gedanken lausche oder wahrnehme, was gerade um mich passiert. Wie klingt der Vogel, das beruhigende Rauschen des Waldes oder das der Wellen am Meer – das beruhigt mich. 

Und dies ist wissenschaftlich bewiesen. Ruhe wirkt sich positiv auf unser Gehirn aus - absolute Stille ist wie Urlaub fürs Gehirn. In diesen Zeiten, in denen ich mit Zeit für meine Gedanken nehme, kann ich auch Themen “abarbeiten”, die mich beschäftigen wie Emotionen, Problem oder Ängste. In lärmigen Zeiten fehlt mir dazu die Ruhe. Und bestimmt ist es euch auch schon so gegangen: Die Lösung einer Aufgabe oder eines Problems fiel euch ein, als ihr in einer entspannten Phase wart. Im Lärm des Alltags verhindert der dadurch verbundene Stress die Problemlöse-Fähigkeit, auch Kreativität genannt.  

Angst vor der Selbstreflektion 

Einige Menschen vermeiden die Stille. Denn wie oben beschrieben bietet sie die Möglichkeit, sich mit sich selbst und den unangenehmen Themen auseinanderzusetzen. Wer das nicht kann oder will, sucht sich Ablenkung und Lärm. Oder es gibt sehr leistungsorientierte Menschen, die sich den wichtigen Tagträumen verwehren, die in der Stille Raum gewinnen, weil sie sie von scheinbar wichtigeren Dingen ablenken und als Zeitverschwendung sehen. Aber genau diese unproduktive Zeit braucht der Körper, um gesund zu bleiben. Und: Wenn ich mir Pausen gönne, bin ich danach viel leistungsfähiger.   

Hier fünf gute Gründe, um mehr Stille in den Alltag zu lassen: 

  • Weniger schädliche Stresshormone im Körper 
  • Bessere Konzentration 
  • Höhere Lösungsorientierung und Kreativität 
  • Selbstreflektion für seelische Gesundheit 
  • Gehirnleistung in Sachen Lernfähigkeit steigt  

Und hier unsere Top Five Tipps für mehr Stille im Alltag:

  • Schränke die Nutzung von elektronischen Kommunikationsmitteln ein! (Stichwort Digital Detox) 
  • Meditiere!  
  • Nehme dir bewusst Ruhepausen und trage diese in den Kalender ein! 
  • Nutze Ohrstöpsel in der Nacht! 
  • Plane Urlaub zum Entspannen und für Momente der Ruhe ein!  

Viel Freude in der Stille! 

Gedankenwelten

Unter der Überschrift „Sie sind nicht Ihre Gedanken“ verfasste Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Chefarzt einer Fachklinik für Psychosomatik, Psychotherapeutische Medizin und Naturheilverfahren im Allgäu, einen Artikel im „Naturarzt“, den wir hier in wesentlichen Auszügen wiedergeben. Im Kern seiner Betrachtung steht die Erkenntnis, dass menschliche Wahrnehmung nicht objektiv ist, sondern Projektion. 

Nach seiner Ansicht sind wir alle mehr oder weniger Opfer unserer unbewussten Grundüberzeugungen. „Unsere Sinne suchen und finden, was wir bereits unbewusst geglaubt haben. Dieser meist nicht überprüfbare Glaube ist geprägt durch unsere vergangenen Erfahrungen. So erleben wir den gegenwärtigen Moment nicht unverstellt. Statt dem Hier und Jetzt erleben wir immer wieder das Dort und Damals unserer selbst konstruierten Geschichten, die wir auf die Welt projizieren und die so zu unserem Er-Leben werden.“ 

Gerade in der heutigen Zeit ist es wertvoll, achtsam mit den Folgen unserer Gedankenwelt umzugehen. Bei uns selbst aber auch bei unseren Mitarbeitenden, wenn wir Muster und Glaubenssätze feststellen. 

Gedanken sind meistens Bewertungen 

Weiter postuliert Dr. Maurer, dass wir uns nicht auf eine Identifizierung mit unseren Gedanken und Gefühlen einlassen sollten. „Häufig vergleichen wir uns zum Beispiel mit anderen Menschen. Wir denken, dass andere etwas besser machen und glücklicher, schöner, erfolgreicher oder wertvoller sind als wir selbst. Dass wir selbst nicht gut genug sind. Dass wir uns mehr anstrengen und selbstoptimieren müssen, um vielleicht doch noch gemocht zu werden. Diese Glaubenssätze erzeugen Unglück und wahres Leid, psychosomatische Krankheiten und wiederkehrende kränkende und krankmachende Beziehungsverwicklungen.“ 

Dr. Maurer ist überzeugt, wenn wir uns zu sehr mit unseren Gedanken identifizieren, dass dies unseren geistigen Frieden rauben kann. „Das liegt daran, dass so gut wie jeder Gedanke ein Urteil ist, eine Bewertung enthält: Sonnenschein ist gut, Regenwetter schlecht. Und schon leiden wir und unsere gedankliche, geistige Bewertung dessen, was ist, hat einen Konflikt kreiert. Dabei haben diese Gedanken an sich keine Bedeutung – außer Sie geben Ihnen eine und erleben die Wirklichkeit durch diese selbst aufgesetzte rosa oder dunkel eingefärbte Brille.“ 

Und die vermutlich wichtigste Erkenntnis des Psychotherapeuten: „Jeder Gedanke, an den wir – bewusst oder unbewusst – glauben, hat schöpferische Kraft. Aber wir müssen uns nicht mit den automatischen Gedanken, dem permanenten Gequatsche in unserem Kopf identifizieren. Wir haben Gedanken, aber wir sind nicht unsere Gedanken.“ 

Herbst-Lust auf Kürbis

Vor allem ge­ba­cken und heiß ser­viert macht er in die­ser Zeit rich­tig Freu­de, da seine durch die Ofen­hit­ze ent­ste­hen­den Rösta­ro­men be­reits einen sehr ap­pe­tit­an­re­gen­den Duft ver­strö­men, der dem manch­mal tris­ten Herbst­wet­ter etwas äu­ßerst Sin­nen­freu­di­ges ent­ge­gen­set­zen kann. Und na­tür­lich wol­len wir hier nicht ein­fach Kür­bis pur emp­feh­len, son­dern haben ein spe­zi­el­les Re­zept aus­ge­wählt, mit dem aus dem koh­len­hy­dra­tar­men Ge­mü­se – ge­toppt mit einem ei­wei­ß­rei­chen Dip – ein wah­rer Satt­ma­cher wird.

Das ge­lingt – die Ve­ga­ner wird's freu­en – am bes­ten mit einer „To­fu­nai­se“. Für die nicht ei­hal­ti­ge Mayo wird Sei­den­to­fu ver­wen­det, eine be­son­ders wei­che und cre­mi­ge Tofu-Art, die aus Japan kommt. Als Grund­la­ge nicht nur für def­ti­ge Dips, son­dern die auch bei Sau­cen, Des­serts bis hin zu Ku­chen­fül­lun­gen gerne zum Ein­satz kommt. Eine To­fu­nai­se ge­lingt üb­ri­gens deut­lich ein­fa­cher als eine „echte“ Ma­yon­nai­se, an deren Selbst­zu­be­rei­tung schon auch mal am­bi­tio­nier­te­re Köche schei­tern kön­nen.

Für das Ofen­kür­bis-Re­zept brau­chen wir fol­gen­de Zu­ta­ten, aus­ge­hend von der Ver­ar­bei­tung eines hal­ben Hok­kai­do-Kür­bis­ses mit ca. 400 g:

  • 2 EL Oli­ven­öl
  • ½ TL Chi­liflo­cken
  • 2 TL ge­schäl­te Hanf- oder Sesam-Samen
  • eine Prise Salz und Pfef­fer

To­fu­nai­se-Zu­ta­ten:

  • 100 g Sei­den­to­fu
  • 3 TL Li­met­ten­saft
  • ¼ TL Mo­ring­a­pul­ver
  • Salz

Zubereitung

Den ge­wa­sche­nen und ent­kern­ten Kür­bis mit­samt Scha­le in ca. 1 cm brei­te Spal­ten schnei­den. Das Oli­ven­öl und die Ge­wür­ze ver­mi­schen, die Kür­bis­spal­ten darin wen­den und sie auf ein mit Back­pa­pier aus­ge­leg­tes Blech legen. In der auf 225 Grad vor­ge­heiz­ten Ofen­mit­te ca. 20 Mi­nu­ten ba­cken. Kurz vor Ende der Back­zeit die Spal­ten mit den Hanf- oder Sesam-Samen be­streu­en.

In­zwi­schen den ab­ge­tropf­ten Sei­den­to­fu zu­sam­men mit Li­met­ten­saft, Salz und Mo­ring­a­pul­ver fein pü­rie­ren und kalt­stel­len bis zum Ser­vie­ren.

Die Ofen­kür­bis-Spal­ten kön­nen gleich warm mit dem kal­ten Dip ge­nos­sen wer­den. Sie schme­cken je­doch auch ab­ge­kühlt noch le­cker, wobei sie nicht im Kühl­schrank, son­dern bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur auf­be­wahrt wer­den soll­ten, wo sie sich im ge­schlos­se­nen Gefäß schon 2–3 Tage hal­ten. Man kann also ge­trost gleich einen gan­zen Hok­kai­do-Kür­bis ver­ar­bei­ten, mor­gen ist ja auch noch Herbst …

Flow at work – oder auch: sich wohlfühlen bei der Arbeit

Wenn sich die­ses Ge­fühl ein­stellt, wenn eine Ar­beit wie von selbst läuft, dann ist der „Flow“ er­reicht: ein an­ge­neh­mer Zu­stand der mü­he­lo­sen Kon­zen­tra­ti­on und Ver­tief­t­heit, bei dem Han­deln und Be­wusst­sein zu ver­schmel­zen schei­nen. Wer bei der Ar­beit den Flow-State er­reicht, ent­fal­tet mehr Mo­ti­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät. Wobei in der Regel die bes­ten Re­sul­ta­te ent­ste­hen, so­wohl was das ei­gent­li­che Ar­beits­er­geb­nis be­trifft, als auch die per­sön­li­che Be­frie­di­gung mit der Tä­tig­keit. Schön, wenn wir das alle immer so hin­be­kom­men wür­den? Doch sind oft die Rah­men­be­din­gun­gen für den an­ge­streb­ten Flow-Zu­stand kaum ge­ge­ben. Wie die rich­ti­ge Ba­lan­ce fin­den zwi­schen An­for­de­run­gen und Leis­tungs­fä­hig­keit? Frie­de­ri­ke Fa­bri­ti­us, Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin und Best­sel­ler-Au­to­rin, schrieb über die­ses Thema bei XING, wo sie der Frage nach­ging: Wie in einem Team, in dem alle ganz ver­schie­den ti­cken, das Beste aus allen her­aus­zu­ho­len?

 

Flow er­mög­li­chen

Wie ein Mit­ar­bei­ter­team mo­ti­vie­ren, das sich na­tur­ge­mäß aus den un­ter­schied­lichs­ten Cha­rak­te­ren zu­sam­men­setzt? Und wobei man nicht von jedem Team­mit­glied die iden­ti­sche Leis­tung er­war­ten kann, vor allem auch nicht immer in der glei­chen Zeit? Die Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin führ­te dazu die bei jedem Men­schen ein­zig­ar­ti­ge „Neu­ro­si­gna­tur“ an, einem Ak­ti­vi­täts­mus­ter be­stehend aus vier Sys­te­men: dem „Do­pa­min-Sys­tem, dem Se­ro­to­nin-Sys­tem, dem Tes­to­ste­ron-Sys­tem und dem Ös­tro­gen-Sys­tem.“ Je nach­dem, wel­ches Sys­tem bei einer Per­son do­mi­niert, braucht es zum Bei­spiel auch un­ter­schied­li­che Vor­aus­set­zun­gen, um einen Flow-Zu­stand zu er­rei­chen.

Eines der Haupt-Hemm­nis­se, dass dies nicht allen ge­lingt, ist laut ihrer Re­cher­che die herr­schen­de „neu­ro­che­mi­sche Mo­no­kul­tur in den obers­ten Füh­rungs­eta­gen von Un­ter­neh­men.“ Ma­na­ger mit einer ak­ti­ven Do­pa­min/Tes­to­ste­ron-Neu­ro­si­gna­tur, die ehr­gei­zi­gen, wett­be­werbs­ori­en­tier­ten und stress­re­sis­ten­ten Cha­rak­te­ren idea­le Vor­aus­set­zun­gen bie­tet. Ei­gent­lich wert­vol­le Ei­gen­schaf­ten, die je­doch gleich­zei­tig pro­ble­ma­tisch sind: „Sie schaf­fen ein Um­feld, in dem sich haupt­säch­lich Men­schen wohl­füh­len, die eine hohe Stress­to­le­ranz und den Wil­len zur Macht be­sit­zen. Alle an­de­ren gehen ent­we­der in den Burn-out, kün­di­gen oder ma­chen Dienst nach Vor­schrift.“

 

Den „Neu­ro­gap“ um­ge­hen

Wie also kön­nen auch an­ders struk­tu­rier­te Mit­ar­bei­ter zum Flow-Fee­ling, sprich zu mehr Pro­duk­ti­vi­tät in Kom­bi­na­ti­on mit Wohl­be­fin­den ge­lan­gen? Die zen­tra­le Emp­feh­lung der Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin dazu: „Jeder Mensch hat sei­nen in­di­vi­du­el­len op­ti­ma­len Stress­punkt, der ihn in den Flow ver­setzt. Eine Auf­ga­be, die ein Team­mit­glied an­spornt, kann einen an­de­ren Mit­ar­bei­ter oder eine an­de­re Mit­ar­bei­te­rin zu Tode lang­wei­len. Men­schen mit einem ak­ti­ven Ös­tro­gen- oder Se­ro­to­nin-Sys­tem er­rei­chen ihre Spit­zen­leis­tung da­ge­gen auf einem nied­ri­ge­ren Stress-Ni­veau.“ Ter­min­druck kann zum Bei­spiel für sol­che Mit­ar­bei­ter schon zum ent­schei­den­den Hemm­fak­tor wer­den.

Ge­ne­rell rät die Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin zu „Tech-Pau­sen“, die man Mit­ar­bei­tern gön­nen soll­te. Also kein per­ma­nen­tes Mul­ti­me­dia-Mul­ti­tas­king und stän­di­ge Er­reich­bar­keit per Mail, te­le­fo­nisch oder gar in Video-Kon­fe­ren­zen zu for­dern, son­dern auch mal be­wusst „Mee­tings mit sich selbst“ an­zu­re­gen, um hin und wie­der in Ruhe seine Ge­dan­ken sam­meln zu kön­nen. Stän­di­ge nach außen ge­rich­te­te Prä­senz-Pflicht lässt kei­nen Raum für Re­fle­xi­on und einen kla­ren Kopf, die Vor­aus­set­zun­gen, um in ein Flow-Ge­fühl über­haupt ein­stei­gen zu kön­nen.

Die ab­schlie­ßen­de Er­kennt­nis der Neu­ro­wis­sen­schaft­le­rin: „Wir müs­sen nicht die Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen, son­dern die Ar­beits­kul­tur än­dern.“ Das Ein­ge­hen auf die in­di­vi­du­el­len Neu­ro­si­gna­tu­ren der Team­mit­glie­der hilft un­ge­mein, das Leis­tungs­le­vel wie auch die Mit­ar­bei­ter-Zu­frie­den­heit zu heben.

Wer von Euch mehr zum Thema Stress­ma­nage­ment im All­tag wis­sen möch­te und sich in­di­vi­du­ell be­ra­ten las­sen will, wir freu­en uns auf Dich: team@mindful-business-life.de

Mit den eigenen Händen arbeiten

Die Überschrift klingt merkwürdig. Weil es sich um ein Vergnügen handelt, das fast verloren gegangen ist, aber sich gerade wieder große Beliebtheit erfreut. Ein Freund hat die Imkerei entdeckt und wir freuen uns über den wirklich außergewöhnlich guten Honig. Eine Freundin macht Lavendel-Öl selbst, in zwei Varianten - für den Winter und den Sommer. Eine Mitarbeiterin entdeckte das Handlettering – eine Kunst mit Buchstaben und Zahlen kurze Texte zu einem Kunstwerk zu gestalten. Und ich selbst koche ein. Wie auf dem Bild zu sehen ist handelt es sich um ein Gericht, was sich sehr gut einkochen lässt. Mit eigenen Tomaten und Chili aus dem Garten und original ungarischen Paprika und Zwiebeln vom Biobauern. Etwas Salz, fertig. Bei mir selbst, aber auch mit allen anderen mit denen ich übers Selbermachen gesprochen habe stelle ich fest: Es erfüllt uns mit innerer Freude, wir empfinden fast schon eine Art Seligkeit. 

 

Trend DIY

Do it yourself (DIY) – lange verpönt und etwas, für die, die sich keine Fertigware leisten konnten, hat durch die Krisen der letzten drei Jahre Aufschwung erfahren. Das Spießer-Image ist gewichen. Begriffe wie das Urban Gardening (Schrebergarten adé) oder der Maker Space (fkn Hobbykeller) zeigen eine Modernität, ebenso wie etliche Frauen-Workshops in Baumärkten “Women`s Night”, in denen Frau lernt, mit den Werkzeugen entsprechend umzugehen.  

Alle, mit denen ich gesprochen habe, empfinden das Selbermachen wie eine Meditation. Auch ich bin glücklich und fokussiert auf den Moment, wenn ich im Garten die Rosen schneide oder das Unkraut entferne. Ich freue mich, wenn die Erdbeeren nach solchen schmecken und der Pflücksalat auch ohne Dressing Geschmack hat. Die Zeit im Garten oder in der Küche - ich liebe es zu kochen – ist für mich Quality Time. Die Erfolgserlebnisse durch die Arbeit meiner Hände erfüllen mich mit Stolz. 

 

Selbstwirksamkeit 

Diesen Begriff verwende ich häufig in Führungskräfte-Trainings und erkläre auch, warum dies so wichtig ist. Beim Selbermachen erlebt man Selbstwirksamkeit. Psychologisch betrachtet ist der empfundene Stolz, das Gefühl unabhängig zu sein ein wichtiger Faktor. Er kann uns das Gefühl der Lebenszufriedenheit geben. Der kreative Prozess beim Selbermachen hilft uns, positive Erlebnisse zu schaffen. Wenn ich meine zwölf Gläser Eingemachtes betrachte, schüttet mein Gehirn Glückshormone aus, ebenso, wenn ich meine Gäste mit einem Sieben-Gang-Menü bekoche. Das geschieht bei allen Menschen, die durch eigene Leistung Erfolgserlebnisse erfahren. 

 

Also mein Tipp an Euch: Probiert es aus! 

Geh‘ doch mal raus (aus dir)

„Spazierengehen ist einfach, umweltfreundlich und kostenlos - und außerdem eine Wohltat für Körper und Geist.“ So titelte ein Artikel in der SZ des Autors Titus Arnu, der sich darin über die „wiederentdeckte Kunst des Flanierens“ ausließ. Nicht ohne zu erwähnen, dass er es selbst als junger Mensch noch als „ultraspießig“ empfand, ähnlich wie Brotbacken und Schrebergärten. Doch auch Letztere haben, gerade unter Angehörigen der Generation Z, in Sachen Trendfaktor eine unglaubliche Wandlung erlebt. 

 

Aber bleiben wir beim einfachen Spazierengehen, für das die deutsche Sprache so schöne Synonyme wie Schlendern, Streunen, Bummeln oder auch Lustwandeln kennt. Und „Lust“ ist denn auch das, was sich einstellt, nämlich schlichtes Vergnügen an mehr oder weniger ziellosen Bewegungsabläufen, die schon größte Dichter und Denker inspiriert haben. „Ich kann nur beim Gehen nachdenken. Bleibe ich stehen, tun dies auch meine Gedanken“, so der Genfer Philosoph, Naturforscher und Komponist Jean-Jacques Rousseau, dem auch der Aufruf „zurück zur Natur“ zugeschrieben wird. 

 

Einfach mal Durchatmen

Der Aufenthalt im Freien und in der Natur, sei es einfach beim „zweckfreien Herumlatschen“, beim Zupfen am selbstgezogenen Tomatenstock, bis zum aus Japan übernommenen Trend des „Waldbadens“, all das spiegelt das wachsende Verlangen nach „back to nature“ bei uns wider, die wir überwiegend in geschlossenen Räumen lebend den Tag verbringen. Und die es eigentlich dringend nötig hätten, mehr als die durchschnittlich 3000 Schritte am Tag zu gehen, die der typische Büromensch gerade mal schafft.  

 

Wie mehrere medizinische Studien zeigen und auch Sportmediziner empfehlen, können 8.000 bis 12.000 Schritte pro Tag ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringen. Zudem wurde das Flanieren als Therapieform lange unterschätzt, wie sich vor allem während der Coronakrise zeigte, wo es vielfach die einzige Möglichkeit darstellte, mal was anderes als Bildschirme und – bei allem Respekt – immer dieselben Gesichter zu Hause zu sehen. 

 

Gehen ist einfach gesund

Flanieren als Kreislaufunterstützung und gleichzeitig als soziales Ereignis, bei dem man auf Gleichgesinnte trifft, die nicht unbedingt eine teure Sonderausrüstung zur Ausübung einer Freizeitaktivität brauchen, wie sie etwa schon beim verwandten Joggen oder ernsthaftem Wandern anfällt. Ganz zu schweigen vom Equipment- und Spezialkleidungsbedarf, der zum Beispiel fürs Mountainbiken oder bei allerlei Wintersportarten gefordert wird. 

 

Doch einen Spaziergang als zweckfrei anzusehen, wird der Tätigkeit keineswegs gerecht. Der Effekt auf die körperliche Ertüchtigung mag zwar gering sein, doch die psychophysische Gesamtwirkung eines Spaziergangs ist das, was eigentlich zählt. Wie etwa das Gefühl der Leichtigkeit und Beschwingtheit, das einen überkommt, wenn man zum ersten Mal an einem Frühjahrstag ohne Jacke rausgeht. Ebenso wie das Gefühl der Geborgenheit an einem nebligen Herbsttag, an den man dick verpackt in Pullover und Anorak, durchs Herbstlaub schlurfend durch den Park geht. 

 

Flanieren adelt

Der Autor Titus Arnu dazu; „Ein Blick in die Kulturgeschichte des Spaziergangs zeigt, dass es sich ursprünglich nicht um eine philosophische oder sportliche Tätigkeit handelte, sondern um eine Statusdemonstration. Das Gehen zum Zeitvertreib war früher ein Privileg der Adeligen.“ Ein Privileg, das wir uns heute alle leisten können, das wir pflegen und so gut es geht nutzen sollten. 

Die in einem Spaziergang steckende Energie beschrieb der Feuilletonist Hermann Bahr schon 1897 treffend: „Ja, der Gang scheint eine besondere, Gedanken schaffende, Gefühle wirkende Kraft in sich zu tragen: Er kann Trauer bannen, Leidenschaft mäßigen, Würde geben. Es gibt eine Art, die Füße frohlockend, selbstbewusst und befehlend aufzusetzen, zu der man kein bescheidenes oder niedergeschlagenes Gesicht machen kann. Wie der Fuß den Takt schlägt, müssen die Augen tanzen.“ Also dann mal los...

Fabelhaft ist...?

...natürlich Apfelsaft! Schon im Jahr 1962 begann eine Kampagne mit diesem Slogan, der sich bis heute mit Varianten in der Schweizer Werbeszene hält. Die Schweizer Obstverarbeiter und Mostereien positionieren sich damit seither erfolgreich gegen zahlreiche globale Softdrink-Produzenten, die mit zuweilen grenzwertigen Wirk- und Gesundheitsversprechungen den Markt fluten. Trotz alledem nimmt der Schweizer Apfelsaft-Konsum pro Kopf weltweit einen Spitzenrang ein, weil er einfach als Naturprodukt wahrgenommen wird. 

 

Ob das bei allen angebotenen Säften wirklich der Fall ist, darüber gehen die Meinungen schon mal auseinander. Denn gerade die industrielle Massenverarbeitung von Äpfeln lässt die „Natürlichkeit“ des Endprodukts manchmal fraglich erscheinen. So wurde zum Beispiel in Deutschland laut „Ökotest“ in einigen Apfelsäften das Spritzgift Mepiquat gefunden – obwohl es im Obstbau in der EU verboten ist.  

 

Ohne Frage besitzt das Rohprodukt Apfel herausragende, sowohl gesundheitliche wie geschmackliche Vorzüge. Nur kommt es eben auf die Herkunft der Äpfel und die Verarbeitungsqualität des Saftes an, wenn das Ergebnis wirklich fabelhaft sein soll. Der weltweite Hauptlieferant von Apfelsaftkonzentrat, die Grundlage für viele der in Deutschland angebotenen Marken, ist immer noch China. 

 

Grundsätzlich gesund, aber...

Und da stellt sich nicht nur die Frage, ob klar oder naturtrüb, was letztlich reine Geschmackssache ist. Auch die im Apfel enthaltenen Ballaststoffe spielen im Saft keine nennenswerte Rolle mehr. Doch Apfelsaft enthält auch, neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen, nicht wenige Mengen an Zucker, der natürlicherweise in der Frucht enthalten ist. Für Diabetiker oder Menschen mit Fructose-Intoleranz kommt er also schon mal ebenso wenig in Frage, wie für strikt Diäthaltende. Wer auf den Genuss der über 100 verschiedenen Duft- und Aromastoffe im Apfelsaft nicht verzichten will, kann immer noch auf die kleine Sünde Apfelschorle ausweichen, mit etwas geringeren Zuckeranteilen.  

 

Auch hierzulande nehmen Apfelsaft und Schorle bei der Beliebtheit immer einen der vorderen Plätze ein. Vor allem, seit die Hersteller auch das Prädikat „regional“ gerne ausschlachten, um sich damit gegen exotische Safte wie Mango, Maracuja & Co. aufzustellen. Gedeihen Äpfel doch auch in Deutschland reichlich, vom alten Land in Hamburg bis zum Bodensee. Allerdings muss man, wenn man wirklich Säfte aus regionaler Produktion genießen will, schon etwas genauer hinschauen. 

 

„Echt“ gut: Apfelsaft von Streuobstwiesen 

Jetzt gerade bieten wieder viele kleine Mostereien und Hofläden auf Wochenmärkten frisch gepressten Saft an, der nicht pasteurisiert und deshalb weniger lange haltbar und auf jeden Fall „natürlicher“ ist als die Supermarktsäfte. Angeboten werden diese Direktsäfte meist in der praktischen „Bag in Box“, aus Äpfeln mit überwiegender oder auch gänzlicher Herkunft von Streuobstwiesen. Deren zum Teil aus vielen alten Apfelsorten stammendes unvergleichliches Aroma zeichnet die Säfte ebenso aus, wie die biologische Bewirtschaftung der Streuobstwiesen ohne Pestizide und Dünger. Die dort bis zu 80 Jahre alten Hochstämme präsentieren nicht nur die wahre Vielfalt unserer Apfelkultur, die Pflege der Streuobstwiesen ist auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer heimischen Umwelt. 

 

Nicht zuletzt in Hessen hat der dort allseits beliebte Apfelwein zum Erhalt dieser wichtigen Biotope wesentlich beigetragen. Deshalb seien an dieser Stelle auch nicht vergessen die alkoholhaltigen Geschwister des Apfelsafts: Äppelwoi, Most und Cidre, die oft aus dem Kernobst von Streuobstwiesen bestehen und denen - in Maßen genossen - ebenfalls eine gesundheits- oder auch mal nur stimmungsfördernde Wirkung zugesprochen wird. Wem also auch Gesundheitsaspekte beim Durstlöschen wichtig sind, hat mit apfelhaltigen Getränken eine reiche Auswahl. 

 

Die beste Apfelschorle geht übrigens so: Ein guter und reiner Streuobstsaft mit einer je nach Gusto individuellen Dosis kohlensäurehaltigem Mineralwasser gemischt – das ist die echte Schorle, und allemal geschmackvoller als Fertigschorlen. 

Selbstbestimmung im Arbeitsalltag

In Artikel 2 des Grundgesetzes heißt es: „Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit...“ also die Freiheit, über sein Leben selbst zu bestimmen, ein Menschenrecht, das auch durch unsere Verfassung geschützt ist. Der Wunsch „Herr über sich selbst“ zu sein, ist in unserer Psyche fest verankert. Doch wirkliche Selbstbestimmung oder Autonomie lässt sich gerade im Arbeitsumfeld oft nur schwer realisieren. 

Vor allem Personen im unteren und mittleren Management sind laut „Wirtschaftswoche“ häufig betroffen, die über zunehmende Fremdbestimmtheit klagen, „gefangen zwischen Meetings und Präsentationen, Geschäftsreisen und Personalgesprächen, den Wünschen ihrer Mitarbeiter und den Ansprüchen der Vorgesetzten.“ 

 

Nur ein fremdbestimmtes Rad im Getriebe?

Und diese Gruppe leidet auch am meisten unter dem Verlust der Selbstbestimmtheit, oft mit dem Risiko von Burn-out Erscheinungen, das erst in den Top-Etagen wieder sinkt, wie der Studienautor Niels Van Quaquebeke im Rahmen einer Untersuchung der Kühne Logistics University in Hamburg feststellte. „Dafür sorgt das deutlich höhere Maß an Autonomie, über das die Manager dort verfügen.“ 

 

Im mittleren Management dagegen herrscht oft ein Gefühl der Ohnmacht, ausgelöst bereits dadurch, dass schon die Reihenfolge des Vorgehens oder das Arbeitstempo nicht selbst bestimmt werden kann. Aufgerieben im Alltagsgeschäft und ständig eingespannt zwischen den Erwartungen von Kunden, Geschäftspartnern, den eigenen Teammitgliedern bis zum Vorstand. Gelegenheit für zurückgezogenes Arbeiten ohne Unterbrechungen, für kreative Gedanken und strategische Planung bleibt dabei meist kaum.  

 

Mehr Autonomie = mehr Leistung

Dabei ist selbstbestimmtes Arbeiten vor allem ein wichtiger Motivationstreiber. Je motivierter Mitarbeiter sind, desto produktiver sind sie und umso höher ist die Qualität der geleisteten Arbeit. Eine Formel, die sich immer wieder durch Praxiserfahrungen bestätigen lässt. Und davon profitiert letztlich auch der Arbeitgeber. Führungskräfte sollten deshalb in erster Linie Engagement fördern, Entscheidungen delegieren, Raum geben und Unterstützung bieten, statt enge Rahmen zu setzen und Mikromanagement zu betreiben. 

Weniger „straffe Zügel“ sind heute gefragt, sondern eine Unternehmenskultur der Partizipation, als zentraler Wert im Unternehmen. 

 

Doch was können vom allseitigen Druck Betroffene selbst tun, um den ständigen Termin- und Leistungsmarathon zu bestehen? Gibt es Wege aus dem Hamsterrad? Der erste Schritt zur Selbstbestimmung ist die Selbstwahrnehmung. Dazu kann unter anderem ein Perspektivwechsel gehören. Nicht nur die negativen Aspekte des Arbeitsumfelds zu sehen, sondern sich auch der Vorteile bewusst zu werden, die immer auch mit einer verantwortlichen und in der Regel gut honorierten Tätigkeit verbunden sind. Wenn sich Vor- und Nachteile die Waage halten, lohnt es sich zumeist an Veränderungen zu arbeiten, die zu einem besseren Selbstgefühl und letztlich mehr Selbstbestimmtheit im Job beitragen können. 

Mentale Erschöpfung

Viele Menschen haben manchmal das Gefühl, mental erschöpft zu sein, fühlen sich energielos, ausgelaugt und können sich auf nichts mehr konzentrieren. Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die belegen, dass dies eine Folge des weitverbreiteten Multitasking-Verhaltens ist, das von Vielen mehr oder weniger bewusst praktiziert wird. Also das gleichzeitige Bedienen verschiedener Medien, wie fernsehen und dabei am PC arbeiten oder dabei auf dem Smartphone herumwischen. 

Bei einfachen automatisierten Handlungen wie etwa Bügeln oder Fitnessübungen kann man sich schon einmal parallel einem Hörbuch widmen. Doch bei komplexeren Aufgaben, die Konzentration und ungeteilte Aufmerksamkeit erfordern, gelingt dies nicht mehr – jedenfalls nicht mehr effektiv. In einer Multi-Screen-Umgebung hin und her zu wechseln oder eine Split-Screen-Funktion zu nutzen, wie etwa einen Liveticker verfolgen, während in der anderen Bildschirmhälfte eine Excel-Tabelle zu bearbeiten ist, überlastet die Aufnahmefähigkeit unseres Gehirns. 

 

Unser Gehirn ist keine Maschine  

„Multitasking ist kognitiv nicht möglich“, sagte der Neurowissenschaftler Henning Beck vor einigen Monaten im Interview mit dem SZ-Magazin. Und er rät deshalb davon ab, dies etwa als Fähigkeit im Lebenslauf anzugeben. „Zwei Aufgaben gleichzeitig zu machen, funktioniert nicht. Es ist wie bei der Ernährung. Wenn man ein Hirn permanent füttert, muss es irgendwann verdauen, es entsteht ein Gefühl, dass die Zeit zu rasen scheint. Ein Gefühl von Vergesslichkeit, dass man nur schwer das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden kann, von einer permanenten Abgelenktheit.“  

Dazu liefert Beck weitere interessante Aspekte: „Das Gehirn ist wie die Nieren ein Organ, das immer gleich stark durchblutet wird. Also egal, ob ich jetzt losrenne und springe oder schwierige Rechenaufgaben löse oder einfach schlafe. Der Stoffwechsel ist nahezu gleich, also biochemisch auf demselben energetischen Niveau. Bei stundenlanger, komplexer Denkarbeit sammeln sich aber Stoffwechselprodukte im Gehirn an, und das Gleichgewicht der Botenstoffe gerät aus den Fugen. Wir sind geistig müde, das spüren wir fast körperlich.“  

Zum einen nimmt die Aufmerksamkeitsspanne ab, sodass man sich immer noch schlechter konzentrieren kann. Und daraus entsteht ein Überlastungs- und Abgeschlagenheitsgefühl, die mentale Erschöpfung. Doch wie ist dem entgegenzuwirken, wie kann unsere mentale Stärke und Konzentrationsfähigkeit positiv beeinflusst werden?  

 

Mach mal Pause  

Der wichtigste Rat des Neurowissenschaftlers Beck ist ganz einfach. „Das Gehirn hat – wie alle biologischen Systeme, ob Muskel oder Zimmerpflanze – Phasen, in denen es gestresst, also gefordert wird, wenn es Aufgaben bekommt, und Phasen, in denen es das verarbeiten muss. Wenn ich in einer Pause, also in der Verarbeitungsphase, eine neue Aufgabe erfülle und wieder neuen Input bekomme, werden die bereits konsumierten Informationen vom Gehirn verdrängt.“   

Deshalb sind Pausen wichtig, denn sie gehören damit auch zum aktiven Teil der Arbeit. Nur in Ruhephasen werden Sinnesreize wieder aufgerufen und verstärkt, wird Wichtiges von Unwichtigem getrennt. Für das Verhältnis von Arbeitszeit und Pausen zueinander sollte die Faustregel „fünf zu eins“ gelten, also 50 Minuten Arbeiten, zehn Minuten Pause.   

Dabei ist nicht nur absolute Ruhe oder gar Schlaf als Pause zu verstehen, auch Routinetätigkeiten wie Duschen, Spaziergänge und selbst Gartenarbeit eignen sich bestens. Es geht nur darum, sich für kurze Zeit etwas anderem hinzugeben, wie einfach dem Betrachten einer schönen Landschaft oder ein paar Minuten Lieblingsmusik zu hören und die Gedanken schweifen zu lassen.  

 

Bleib mal offline

Ebenso wichtig ist laut Hennig Beck auch eine Erkenntnis aus der Kreativitätsforschung, die belegt, dass Menschen oft bessere Einfälle haben, wenn sie allein sind. Denn dann sind auch Hirnareale aktiv, die sonst im Alltag „wegoptimiert“ werden, aber in Alleinsituationen wiederum als positive Impulsgeber wirken können. Dazu gehört unbedingt auch die Abwesenheit jeglicher Erreichbarkeit: kein Telefon, kein PC – also den „Encoding Effect“ zu nutzen.  

Sogar ein ausgeschaltetes Smartphone auf dem Tisch führt laut Beck nachweislich dazu, „dass Menschen sich schlechter konzentrieren können, weil ein Teil der kognitiven Kraft darauf verwendet wird, was mit dem Smartphone passieren könnte.“ An jedem Tag eine gewisse Zeit ohne digitales Gerät einzuplanen, ist deshalb sicher nicht die schlechteste Methode, um einer mentalen Erschöpfung vorzubeugen.  

Karin Bacher Consultants
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